Bimbo's Blog

26 November 2006

Selbstmordwetter

Nach diesem heißen Sommer hätte ich nicht gedacht, dass es in Wuhan auch solches Wetter geben kann. Seit Tagen haben wir keinen Sonnenstrahl mehr zu Gesicht bekommen. Es wird nicht richtig hell, der Nieselregen hört nicht auf und die Temperaturen pendeln um die 10-Grad-Marke. Also ein Wetter, dass einen so richtig in depressive Stimmung bringen kann. Noch dazu, wenn man gerade eine Woche San Francisco bei phantastischen Wetter hinter sich hat. Ok, soweit, dass ich mich hier aus dem 24.Stockwerk stürze ist es noch lange nicht und dazu wird es auch mit Sicherheit nicht kommen. Außerdem habe ich genug zu tun und kann überhaupt nicht auf solch abwegigen Gedanken kommen. Zum einem bin ich im Moment dabei eine DVD über OPB in Wuhan zu "produzieren" und wer sich schon ein bischen damit beschäftigt hat, kann bestimmt einschätzen, wie lange es braucht, eine knapp einstündige DVD in guter Qualität mit Hintergrundmusik, Zwischentiteln, Menüs etc zu mastern. Und zum anderen lese ich gerade "Die Lage der chinesischen Bauern", ein erschreckendes Buch - aber dazu in einem späteren Beitrag mehr, wenn ich mehr davon gelesen habe. Also Langeweile kommt bei mir nicht auf. Im Gegenteil, ich muss jeden Abend neu aufpassen, dass ich endlich ein Ende und finde mich ins Bett lege. Und das Wetter wird irgendwann auch wieder besser!

18 November 2006

Let's go to San Francisco....anytime again!

Nun ist unser großer USA-Urlaub schon wieder Geschichte. Ich sitze im Flugzeug nach Peking und lasse die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Den gestrigen letzten Tag in San Francisco haben wir bei wieder besserem Wetter mit dem Besuch des Bay-Aquariums begonnen. Man geht dabei ca. 80 Meter in einem Glasgang am Grunde eines riesigen Aquariums entlang und kann sich so die vielfältigen Wassertiere in Ruhe anschauen. Und damit sich die Amis ja auch nicht zuviel bewegen, braucht man noch nicht einmal zu laufen sondern man kann sich auf ein Förderband stellen und sich durch die Wasserunterwelt ziehen lassen. Anschließend haben wir uns die Lombard Street von Nahem angesehen. Sicher kennen die meisten diese Straße von diversen Ansichtskarten oder Reisekatalogen. Es ist wirklich lustig anzusehen, wie sich die Autos mit fast weniger als Schrittgeschwindigkeit die laut Reiseführer krummste Straße der Welt nach unten bewegen. Im Sommer, wenn die gepflanzten Blumen alle Blühen, sieht es dann mit Sicherheit wie auf den Ansíchtskarten aus. Weil es am Dienstag so schön war, liefen wir wieder zum Washington Square und setzten uns zu einer Tasse Kaffee an das uns schon bekannte Straßenkaffee. Und mit unserem liebsten Fortbewegungsmittel, der Cable Car, ging es noch einmal zum Union Square. Wir waren gespannt, ob denn nun die dort aufgestellte Weihnachtstanne vollständig mit Lichtern geschmückt war, da wir schon seit unserer Ankunft das Anbringen der vielen Glühlampen verfolgten. Leider ließen sich die Monteure extrem viel Zeit und wir mussten mit einer nur halb leuchtenden Tanne vorlieb nehmen.
Natürlich mussten wir etwas vom Rest des letzten Tages unserer "Lieblingsbeschäftigung", dem Koffer packen, opfern. Die letzten Stunden unseres Aufenthaltes ließen wir es uns noch einmal beim Mexikaner und einem Gläschen Rotwein gutgehen.
Heute morgen dann zum Flughafen und wie ich schon erwartet hatte, durfte ich mich wieder einem "special sreening" unterziehen. Wahrscheinlich kam ich den Beamten als Deutscher, der von den USA nach China reist irgendwie suspekt vor. Und damit das Maß voll wird, sitze ich hier in der 35. Reihe, der Reihe am Notausstieg, und was noch dümmer ist, an den Toiletten. Dauernd wird man von den Leuten angerempelt, die dringend aufs Örtchen müssen und eine vernünftige Ablage für seine Utensilien hat man auch nicht. Naja, muss ich durch. Morgen um diese Zeit sitze ich in Peking auf dem Flughafen und was bleibt ist die Erinnerung, ein Haufen Bilder und der Film auf dem Camcorder, der darauf wartet bearbeitet zu werden.

16 November 2006

Zwei Tage volles Programm

Gestern und heute haben wir versucht, so viel Sehenswürdigkeiten von San Francisco wie möglich zu erkunden und uns gleichzeitig urlaubsgemäß zu entspannen. Begonnen haben wir gestern bei wieder herrlichem Wetter mit einer einstündigen Bootsfahrt durch die San Francisco Bay. Natürlich haben wir dabei die Golden Gate Bridge unterquert und hatten so Gelegenheit dieses imposante Bauwerk aus einer ungewohnten Perspektive zu betrachten. Anschließend gings zu Fuß zum Coit-Tower, einem Aussichtsturm, der einer Feuerwehrspritze nachempfunden ist. Die Dame, mit deren Hinterlassenschaft dieser Turm errichtet wurde war eine großer Verehrerin der Feuerwehr von San Francisco. Die Sicht von oben auf die Stadt war wieder überwältigend, zumal die Luft auch ziemlich klar war. Eine erste Pause legten wir am Washington Square ein. Bei einer guten Tasse Kaffe und einem echten Stück amerikanischem Cheese Cake ließen wir es uns gut gehen. Die Sonne hatte noch eine solche Kraft, dass ich mir einen leichten Sonnenbrand auf der Stirn holte. Weiter ging es zum Cable Car Museum. In diesem Gebäude laufen alle unter den Straßen von SF die Cable Cars antreibenden Stahlseile zusammen und werden über große Räder angetrieben - sehr beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass das Netz der Cable Cars in den 20er, 30er Jahren des letzten Jahrhunderts noch viel umfassender war. Den gestrigen Abend beschlossen wir mit einem Spaziergang durch China-Town (ich fühlte mich wie "zu Hause") und einem Guinness-Bier in einem irischen Pub.Der heutige Tag zeigte sich leider nicht mehr sonnig, sondern am Vormittag eher regnerisch. Heute stand das Civic Center, der repräsentative Platz mit dem Rathaus und anderen imposanten Gebäuden am Anfang unserer Besichtigungsliste. Um nicht alle Freikarten unseres City-Passes verfallen zu lassen und weil uns interessierte wie die "Amis" so etwas anstellen, machten wir uns anschließend auf die Suche nach dem Exploratorium. Das Exploratorium, dass wir nach einer kleinen Irrfahrt und etwas Suchen doch noch fanden, entpuppte sich als eine Schwester diverser Experimentariums und ähnlicher Einrichtungen in denen Naturwissenschaft zum Anfassen geboten wird. Sehr interessant, aber doch nicht so umwerfend als dass wir dort hätten viel Zeit verbringen wollen. Also zurück ins Hotel, Kaffee trinken und weiter zu Fuß zur Grace Cathedral, die sich nicht weit von unserem Hotel befindet. Auf dem Fußweg dahin haben wir am eigenen Leibe verspürt wie steil einige Straßen in San Francisco sind. In einer besonders steilen Straße waren im gesamten Fußweg Treppenstufen eingelassen um das erklimmen zu erleichtern. Und dann kommt man oben an und steht völlig unerwartet vor einer riesigen Kirche, der Grace Cathredal. An der Vorderseite der Kirche befindet sich ein schöner kleiner Park und ringherum die wohl exquisitesten Hotels in SF. Doch etwas fußmüde geworden beschlossen wir den Abend in einem mexikanischen Restaurant gleich in der Nähe unseres Hotels, in dem wir sehr gut gegessen haben. Zwei schöne Tage waren Geschichte!

14 November 2006

Blauer Himmel in San Francisco

Wir konnten es kaum glauben, aber als wir heute morgen die Vorhänge aufzogen begrüßte uns San Francisco mit makellosem blauen Himmel und angenehmen Temperaturen. Das hatten wir nach dem gestrigen miesen Wetter wirklich nicht erwartet. Also beste Voraussetzungen für unsere Stadtrundfahrt. Pünktlich 10:30 Uhr wurden wir mit dem Bus vom Hotel abeholt und mit anderen Touristen zur Abfahrtsstelle gebracht. Wir ergatterten einen oberen Platz im doppelstöckigen Sightseeing-Bus und hatten so fast uneingeschränkte Sicht auf alles Sehenswerte. Die fast dreieinhalbstündige Tour führte uns an alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und wir hatten Gelegenheit von den Twin-Peaks, einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt, den sonnigen Anblick San Franciscos zu genießen. Der Höhepunkt der Stadtrundfahrt war natürlich die Fahrt über die Golden Gate Bridge, ein wirklich phänomänales Erlebnis. Die Golden Gate sah bei dem herrlichen Wetter wirklich genauso aus wie man sie auf dem vielen Postkarten sehen kann. Die Stadtrundfahrt war recht international besetzt. Touristen aus Australien, Frankreich, Neuseeland und einigen anderen Ländern nahmen teil. Wir waren für den Fahrer und Guide Miss und Mister Germany, welch eine Ehre.
Im Anschluß an die Stadtrundfahrt ließen wir es uns nicht nehmen, auch in das Hard-Rock Cafe von San Francisco einzukehren. Hier gab es ebenso wie in Niagara Falls gutes Esse, gute Musik und ein angenehmes und interessantes Ambiente. Das Hard-Rock Cafe befindet sich am Pier 39, das vor einigen Jahren schon abgerissen werden sollte, bevor man sich eines besseren besann und daraus eine Touristenattraktion mit Souvenirgeschäften, kleinen Boutiken, Cafes und Restaurants machte, alles sehr kurzweilig.
Nach der Stärkung im Hard-Rock Cafe fuhren wir mit der Cable Car durch die Gegend. Dieses Gefühl, auf dem Trittbrett zu stehen und eine der steilen Straßen hinauf oder herunter zu fahren kann man gar nicht beschreiben. Wenn dann der Cable Car Führer noch gut drauf ist und für Stimmung sorgt verliert man dieses Erlebnis nicht so schnell aus dem Gedächtnis.
Zwischenstation machten wir dann am Union Square um bei spätsommerlichen Temperaturen, einen Kaffee schlürfend, den städtischen Arbeitern zuzuschauen wie sie die zurecht gestutzte Weihnachtstanne mit elektrischen Kerzen schmücken.
Den Tag beschlossen wir mit einem Spaziergang durch den Teil des touristisch erschlossenen ehemaligen Hafengebietes der jetzt "Fishermens Wharf" heisst. Hier kann man nach Herzenslust Schrimps, Krabben oder andere sonderbaren Meerestiere essen. Auf dem Weg ins Hotel haben wir sogar noch einen Lebensmittel-Laden gefunden der uns mit Wein versorgen konnte. Also war der Abend gerettet. Was gibt es schöneres als den ersten Tag in San Francisco mit einer schönen Flasche Wein ausklingen zu lassen.

13 November 2006

Charleston-San Francisco: No Problem

Der Flug von Charleston nach San Francisco verlief ohne nennenswerte Probleme. Nachdem ich unseren Leihwagen in Charleston ohne jegliche Rückfragen zurück gegeben hatte, checkten wir auf dem "Dorfflughafen" (wie Christin sagt) Charleston ein. Nach dem Check-In bemerkte ich auf meiner Bordkarte vier große "S" und erfuhr umgehend beim Security-Check was es damit auf sich hatte. Ich war nach dem wie man mir versicherte Zufallsprinzip auserkoren für das "Special Screening", einer verschärften Sicherheitskontrolle. Der Officer, der mit dieser Aufgabe betraut war, versicherte mir mehrmals, dass er nach amerikanischen Gesetz dazu berechtigt sei, mich gründlich zu durchsuchen. Also wurde mein Körper an (fast) jeder Stelle intensiv abgetastet, meine Schuhe wurden einer intensiven Inspektion unterzogen und mein Handgepäck einschließlich Laptop und Camcorder wurden mit Spezialtüchern abgewischt, die dann von einem Gerät analysiert worden. Die ganze Prozedur war ziemlich nervenaufreibend, da sie viel Zeit in Anspruch nahm und ich mein Handgepäck zum zweiten Mal packen durfte. Nach Washington ging es dann in einer Propeller-Maschine, in der wir der Flugbegleiterin fast auf dem Schoß saßen. Der Übergang zum Flieger nach San Francisco war zwar knapp, aber wir haben ihn ohne Streß geschafft. Und dann war erst mal für sechs Stunden Ruhe. Da der Flug nach San Francisco dennoch ein Inlandsflug war, waren nur die Getränke im Flugpreis inbegriffen, für Speisen hatte man Dollar hinzulegen. San Francisco empfing uns gegen 15:30 Uhr schon fast dunkel, in Nebel gehüllt und mit Regenschauern, die zum Abend in Dauerregen übergingen. Für die Fahrt zum Hotel nutzten wir bis auf die letzten 600 Meter die öffentlichen Verkehrsmittel. Bei schönem Wetter und ohne Gepäck hätten wir den Weg von der BART-Station zum Hotel auch zu Fuß gehen können. In Anbetracht des Regens, unserer Müdigkeit und des Gepäcks entschieden wir uns für ein Taxi, das gar nicht so leicht zu bekommen war und dessen Fahrer mit den in der Regel freundlichen chinesischen Taxifahrern nicht mithalten konnte. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel ließen wir uns es nicht nehmen noch die Umgebung unseres Hotels, das einen etwas verblassten Charme ausstrahlte, zu erkunden. Und wir waren gleich vom ersten, auch verregneten Eindruck überwältigt. Von unserem Hotel sind es nur wenige Schritte bis zun Union Sqare, dem zentralen Platz San Franciscos. Die weltberühmte Cable Car hält direkt vor dem Hotel und mit ihr erreichen wir fast alle Ziele, die wir auf unsere ToDo-Liste gesetzt haben. Nur das Wetter muss noch besser werden!

12 November 2006

Drei Tage in West Virginia

Der Höhepunkt unseres dreitägigen Aufenthaltes in Huntington nach dem Abstecher an den kanadischen Teil der Niagara-Fälle war natürlich Christins offizielle Verabschiedung aus dem Volleyball-Team der Marshall-University, die Seniors-Night. Vor dem letzten Heimspiel der Saison wurde Christin eines ihrer Trikots in einem riesengroßen Bilderrahmen überreicht. Während dieser Zeremonie wurden ihre Leistungen für das Marshall-Team gewürdigt und die recht zahlreichen Zuschauer ergingen sich in Standing Ovations. Mama und Papa standen dabei natürlich neben ihrer Tochter auf dem Spielfeld und ließen sich "beklatschen". Das anschließende Match gewann Marshall überzeugend mit 3:0. Tratitionell klang die Seniors-Night im Marshall-Cafe mit einem gemeinsamen Abendessen aus, wobei ich sagen muss, dass mir die Senior-Night, die ich vor vier Jahren erlebt habe besser gefallen hat. Damals wurde nicht ala Cart gegessen, sondern es gab ein Buffett und die ganze Stimmung war besser, man ist auch mit den anderen Eltern ins Gespräch gekommen, was ich dieses mal vermisst habe.
Unbedingt erwähnen muss ich den freitagabendlichen Besuch bei dem Professor, dem Christin etwas Deutsch-Unterricht gibt. Wir waren zum Abendessen eingeladen und hatten so Gelegenheit zum einen nach echt amerikanischer oder besser nach West Virginia Art zu Abend zu essen und zum anderen das Heim eines recht wohlhabenden Ehepaares kennen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Es war alles "ur-amerikanisch", einschließlich Small Talk vor dem Dinner und dem Tischgebet vor dem Essen. Die Beiden bewohnen ein typisches Einfamilienhaus mit Kellergeschoß aus Beton und den Obergeschossen aus Holz. Von der Haustür kam man durch einen sehr kleinen Vorraum direkt in einen Raum, den wir wahrscheinlich als Wohnzimmer bezeichnen würden, der hier aber Diele genannt wird. Dort wurde das Begrüßungsbier getrunken und hier wurde die Zeit vor dem Dinner verbracht. Das ganze Haus ist natürlich klimatisiert und vor dem Haus standen zwei Autos, weil die Garage mit einem Oldtimer besetzt war, den der Professor in seiner Freizeit wieder aufmöbelt. Das war wirklich ein anregender und interessanter Abend.
Ansonsten haben wir versucht, die Zeit in Huntington, in der wir nicht mit Christin zusammen waren, so sinnvoll wie möglich zu verbringen. Huntington als typische USA-Kleinstadt kann natürlich nicht mit überwältigenden Sehenswürdigkeiten aufwarten. Dennoch haben wir ein sehr eindrucksvolles kleines Museum mit einer erstaunlich großen Anzahl an alten Radios, Fersehgeräten, Studio- und Sendetechnikgeräten und Computern aus der Anfangszeit des Computerzeitalters gefunden. Und natürlich gibt es in Huntington auch ein Mini-Freiluftmuseum mit einer alten Dampflok und einigen anderen Eisenbahnrelikten. Ein Rundgang durch das "alte" Huntington mit sicherlich typischen Häusern einfacher Leute und eine "Landpartie" über die Route 60 (leider nicht 66) nach Milton rundeten unser Programm ab. Gegessen haben wir zu Abend immer in irgendeinem Restaurant, wobei wir schnell mitbekommen haben, dass es das typische amerikanische Restaurant nicht gibt (wenn man McDonalds, KFC, Subway, Wendys etc. nicht als amerikanische Restaurants bezeichnen will). Ein "besseres" Restaurant ist dann meistens einer bestimmten Nationalität zugeordnet. Neben Italienern wie Sand am Meer haben wir Chinesen, Mexikaner, Iren gesichtet, wobei diese Aufzählung mit Sicherheit nicht vollständig ist.

09 November 2006

Wasser von allen Seiten

Ich weiß nicht, wie ich ursprünglich auf die Idee gekommen bin, für den Ausflug zu den Niagara Fällen nur zwei Tage einzuplanen. Da hätten wir überhaupt keine Zeit gehabt, uns dieses Naturschauspiel anzusehen. Zum Glück hatte ich mich rechtzeitig besonnen und zwei Übernachtungen in Niagara Falls eingeplant. Zur Hinfahrt starteten wir am Dienstag (07.11.) gegen 08:30 Uhr. Nach ca. 9 Stunden fast ununterbrochener Fahrt auf den amerikanischen Highways mit maximal 120 km/h überfuhren wir die Grenze nach Kanada und haben nochmal 30 Minuten gebraucht, um unser Hotel zu finden. Die ganze Fahrt über hat es mal mehr und mal weniger geregnet und richtig hell ist es den ganzen Tag nicht geworden. Obwohl wir alle ziemlich fertig waren, ließen wir uns es nicht nehmen, die farbig angestrahlten und mit lautem Getöse in die Tiefe stürzenden Wassermassen zu bestaunen. Unser Hotel lag nur etwa 3 Gehminuten von der Aussichtspromenade entfernt und wenn die Terrassentür geöffnet wurde war das Donnergrollen noch sehr laut zu hören.
Am Mittwoch begannen wir die Fälle und deren Umgebung zu erkunden. Leider meinte es das Wetter wieder nicht gut mit uns. Diesige Sicht und tief hängende Wolken ließen die Fälle leider nicht strahlend aussehen. Zum Glück regnete es aber nicht mehr. Ein wirkliches Erlebnis war der 4D-Film über die Niagara-Fälle. Wie beeindruckend 3D-Filme sein können wussten wir ja schon aus Deutschland. Rätselhaft erschien uns die 4. Dimension. Wir hatten eine Bimberg-Spezialvorstellung nur für uns allein. Gewundert haben wir uns nur über die feuchten Sitze, aber die Feuchtigkeit konnte ja auch von den vorhergehenden Besuchern stammen. Als aber der Film so richtig in Fahrt war merkten wir sehr schnell was es mit der 4. Dimension auf sich hatte und woher die Feuchtigkeit auf den Sitzen rührte. Passend zu den Filmszenen wackelten unsere Sessel wie wild, der Wind pfiff uns um die Nase und wenn die Kamera den Wassermassen zu nahe kam wurden wir mit Wasser berieselt oder angespritzt. Am beeindruckensten fand ich den Effekt, als uns Fledermäuse entgegen flogen. Durch geschickt eingesetzte Druckluft aus mehreren Düsen hatte man den Eindruck, die Fledermäuse streifen einen an den Hosenbeinen entlang. Genial gemacht! Nach dieser aufregenden Attraktion ging es den Skylontower, dem Aussichtsturm auf der kanadischen Seite der Fälle, hinauf. Aber auch von der Aussichtsplattform war die Sicht nicht besser. Dicke, sich schnell bewegende Wolken waberten sowohl am amerikanischen als auch am kanadischen Teil der Fälle, den Horseshoe-Falls, vorbei. Was solls, das Wetter kann man sich nicht aussuchen und ich denke, wir haben das Beste daraus gemacht. Abendlicher Höhepunkt war das Abendessen im Hard-Rock-Cafe. Sehr stimmungsvoll mit stilgemäßer Rockmusik und einer Menge Gegenstände von bereits gestorbenen und noch lebenden Rockgiganten. Alles in allem war dieser Tag im kanadischen Niagara Falls doch ein unvergessliches Erlebnis. Die Rückfahrt am Donnerstag nach Huntington verlief dann etwas entspannter, da es nicht mehr regnete und je weiter wir nach Süden kamen, desto besser wurde das Wetter. Bei unserer abendlichen Ankunft war der Himmel sternenklar und es wehte ein laues Lüftchen. Den Tag beschlossen wir gemeinsam mit Christin bei "Applebees", einem ganz guten amerikanischem Restaurant.

06 November 2006

Bob Evans und so weiter

Heute war nun endlich der Tag, an dem wir uns mit unserer Tochter getroffen haben, eigentlich der Hauptgrund aus dem wir hier in dieser verschlafenen Kleinstadt sind. Wie vereinbart holten wir sie an ihrem Wohnheim ab. Nachdem die heiße Begrüßungsphase überstanden war ging es direkt zum Brunch zu Bob Evans. Bob Evans ist eine besseres Fast-Food-Kette mit Bedienung und ganz guter Speisenauswahl in dem man im Prinzip den ganzen Tag frühstücken kann. Wir haben uns aber zurück gehalten. Ein leichter Schrimps-Salat für mich hat es auch getan.
Und am Nachmittag startete dann die lang verabredete Shopping-Tour. Ich denke, wir haben ganz gut und auch günstig "zugeschlagen". Eine Lee-Jeans für umgerechnet 25 Euro kann man schon mitnehmen. Zum Glück ist der Euro-Dollar-Kurs für deutsche Touristen zur Zeit wirklich optimal. Und wieder sind uns in der Shopping-Mall die vielen extrem übergewichtigen Amerikaner aufgefallen. An deren Anblick können wir uns einfach nicht gewöhnen. Wir haben uns außerdem gefragt, wo denn diese Leute ihre Klamotten kaufen. In den Shops in denen wir eingekauft haben, haben wir nur Normalgrößen gesehen. Und einen Shop mit "over-sized"-Kleidung haben wir noch nicht gesehen. Die erfolgreiche Shopping-Tour haben wir mit einem Abendessen beim Italiener abgerundet. Unseren ersten "normalen" Tag in den Staaten haben wir also wie Durchnittsamerikaner verbracht: Shoppen und essen.
Morgen steht die lange Autofahrt nach Niagara Falls auf dem Programm. Mal sehen wie rund 800 Kilometer mit maximal 120 km/h und Cruisecontrol an den Nerven zerren.

05 November 2006

In den Staaten angekommen

Es hat alles geklappt! Die logistische Aufgabe, von zwei verschiedenen Kontinenten zur gleichen Zeit in Chicago anzukommen haben wir erfolgreich gemeistert. Als ich gestern nachmittag auf dem Flughafen in Chigaco nach meinem Koffer Ausschau hielt, lief mir doch meine Frau über den Weg. Was für ein Zufall und große Freude! Gemeinsam mit unserem Sohn haben wir dann auf unseren Flug nach Charleston gewartet, wo wir 23:30 Uhr Ortszeit pünktlich eintrafen. Dann galt es aber schon die erste Klippe zu umschiffen. Kein Taxi weit und breit, das uns zu unserem Hotel bringen wollte. Eine nette Amerikanerin half mir dann mit zwei Münzen aus, so dass ich im Hotel anrufen konnte und sie uns ein Taxi zum Flughafen schickten. Gegen eins sind wir dann ziemlich müde ins Bett gefallen. Den Sonntag vormittag verbrachten wir mit dem Abholen des Mietwagens und der anschließenden Fahrt nach Huntington. Und das bei hervorragendem Herbstwetter. Nachdem wir unser Zimmer im DaysInn bezogen hatten, statteten wir Huntington den ersten Besuch ab. Ein bischen kannte ich mich ja noch von meinem Besuch vor vier Jahren aus. Und so war es kein Problem, die Uni und den Ohio-River zu finden. Während unseres Abstechers zum WalMart auf der Rückfahrt zum Hotel ist es uns so richtig bewusst geworden, was damit gemeint ist, wenn davon gesprochen wird, dass es in den USA ein Problem mit Übergewicht gibt. Ich konnte nicht glauben, dass es prozentual soviel extrem dickleibige Menschen geben kann. Und mit dick meine ich nicht nur etwas übergewichtig, sondern wirklich so dick oder besser gesagt fett, dass sie sich kaum noch bewegen können. Unvorstellbar.