Bimbo's Blog

10 Februar 2008

Kunming - in den Karsthöhlen von Jiuxiang

Ein Tag auf "Butterfahrt" hat uns gereicht und so charterten wir uns für unsere Tour zu den Karsthöhlen von Jiuxiang ein Taxi. Nach kurzer Verhandlung war der Taxifahrer bereit, uns zu den Höhlen zu fahren, dort auf uns zu warten und uns natürlich wieder zum Hotel zurück zu bringen. Und das alles für umgerechnet knapp 50 Euro. Kann man nicht meckern. Das Wetter hatte sich zu gestern nicht geändert, grau und sehr kühl - wir unkten schon, dass wohl die Bezeichnung "Stadt des ewigen Frühlings" etwas überzogen ist. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, aber wie auch in den vergangenen Tagen waren ca. hunderttausend (oder ein paar weniger) Chinesen schon da. Nachdem wir den Eingang passiert hatten ging es erst einmal ca. 50 Meter in die Tiefe. Zur Überwindung dieses Höhenunterschiedes hätten wir auch einen modernen Sightseeing-Lift benutzen können, der im Jahre 2000 erbaut wurde und die Besucher in gemächliche Geschwindigkeit nach unten befördert. Unten angekommen fanden wir uns in der 800 Meter langen und 60 Meter tiefen Yincui-Schlucht wieder, von der ungefähr 600 Meter schiffbar sind. Natürlich ließen auch wir uns eine romantische Fahrt durch die Schlucht nicht entgehen. Obwohl romantisch etwas unpassend ist, denn auch hier herrschte Hochbetrieb. Nach der Fahrt im Paddelboot, während der auch die mitfahrenden Touristen das Paddel schwingen durften (mussten) begann eine wirklich unbeschreibliche Wanderung durch die Karsthöhlen von Jiuxiang. Über gut ausgebaute Wege mussten enge Felsspalten und niedrige Durchgängen "bezwungen" werden. Belohnt wurde man immer wieder von zauberhaften Karsthöhlen, die (wie es die Chinesen lieben) in den buntesten Farben beleuchtet waren. Am besten lässt sich mein Gefühl damit beschreiben, dass ich mir sehr oft vorkam wie in dem Film "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde", der mich vor langer Zeit so fasziniert hat. So etwas beeindruckendes habe ich in meinem Leben wirklich noch nicht gesehen. Dieses Höhlenlabyrinth beeindruckte mich noch mehr als der Steinwald, den wir am Vortag besucht hatten. Nach einer kilometerlangen Wanderung durch diese Zauberwelt hatte man die Wahl entweder mit dem Sessellift, zu Fuß oder mit auf einem Pferd reitend zum Ausgangspunkt zurückzugelangen. Ich entschied mich für den Sessellift, während mein Kollege Wolf so mutig war und es auf dem Rücken eines Rosses zurück geschafft hat. Mein Kollege Albrecht hatte leider Pech. Kurz nach dem Beginn unserer Wanderung prellte er sich das linke Knie und musste wieder zum wartenden Taxi zurück. Wir wussten ja nicht, dass man sich gegen einen entsprechenden Obulus auch durch die Höhlenwelt hätte tragen lassen können. Den Abend in Kunming verbrachten wir in einem angenehmen Restaurant, in dem neben Western-Food auch thailändische Speisen serviert wurden. Ein scharfer Genuss für den Gaumen.