China live in Mulan - Teil 2
Der Sonntag morgen fing für meinen Kollegen und mich etwas grässlich an, nämlich mit einem echten Chinesischen Frühstück. Ich bin ja sonst der Chinesischen Küche recht angetan, aber mit dem Frühstück kann ich mich beim besten Willen nicht anfreunden. Scharfes Gemüse, steinhart gekochte Eier, irgendetwas besonders leckeres, das aussah und auch schmeckte wie kalte Hefeklöße und als "Getränk" etwas ähnliches wie eine dünne Reissuppe. Für die bekannte meines Kollegen war das ein tolles Frühstück, während sich uns fast der Magen umdrehte. Über die Esskultur, auch am Frühstückstisch, habe ich mich mal wieder gewundert. Höflichkeiten, wie zum Beispiel dass erst mit dem Essen angefangen wird, wenn alle am Tisch Platz genommen haben, sind den meisten Chinesen unbekannt. Auf der anderen Seite würden sicher auch viele Chinesen ein Frühstück in einem deutschen Hotel gräßlich finden - ganz ohne Nudeln. Da wir uns abends zuvor die Mobilfunknummer von "unserem" Taxifahrer notiert hatten war es nach dem Frühstück kein Problem, ihn zu ordern. Nun ging es allerdings die gesamte Strecke vom Mulan-Lake zum Mulan-Shan in einem dieser dreirädrigen Gefährte. Die Straßen waren leer, nur ab und zu schoss aus einer Seitenstraße oder einem Feldweg ein anderes Fahrzeug hervor indem es den Verkehr auf der Hauptstraße völlig ignorierte. Am Fuß des Mulan-Shan angekommen wurden wir sofort von einer Meute älterer Frauen überfallen, die uns unbedingt Weihrauchstäbe in allen erdenklichen Größen (von 20cm bis 2 Meter) verkaufen wollten. Die Damen waren so lästig, dass wir sie etwas unwirsch abwimmeln mussten. Eigentlich hatten wir vor, den Berg zu Fuß zu erklimmen. Natürlich hatten wir die Rechnung ohne den Wirt - oder besser gesagt - ohne vor Ort tätigen Kleinbusfahrer gemacht. Nachdem wir schon etwa 1000m gelaufen waren, redete der Fahrer eines Kleinbusses so lange auf uns ein bis wir weich waren und einstiegen, nachdem wir uns über den Preis geeinigt hatten. Schließlich mussten wir ihm Recht geben. Wir hatten die Länge des Weges zum Beginn der alten Tempelanlage auf dem maßlos unterschätzt. Die Tempelanlage besteht wie so oft aus vielen kleinen Gebets- oder Andachtshäusern, in denen die verschiedensten Heiligen angebetet werden können. Rechts und links der vielen Stufen zum Gipfel hinauf stehen auch viele Öfen (oder ähnliche Gerätschaften), an denen die Chinesen die Weihrauchstäbe entzünden und sich dann vor den Heiligen verneigen. Aus diesem Grund ist die gesamte Anlage von einer Weihrauchwolke umgeben, was dem Platz eine etwas mystische Note gibt. Von oben hat man einen weiten Blick über das Flache Land, vorausgesetzt es ist nicht dunstig. Ich habe einige Bilder auf meine Fotoseite hochgeladen. Schaut sie Euch an. Wie so oft sagen ein paar Bilder mehr als tausend Worte.
Die Rückfahrt nach Wuhan gestaltete sich ebenso konfus wie die Herfahrt am Tag zuvor. Am Fuße der Tempelanlage bekamen sich die Busfahrer um die nicht sehr zahlreichen Mitfahrkandidaten fast in die Haare. Der von uns ausgewählte Kleinbus wurde bis auf den letzten Kubikzentimeter mit Passagieren abgefüllt. Zwischen den normalen Sitzbänken saß auch eine alte Chinesin auf einem Klapphocker. Als der Bus sich in Bewegung setzte fing die alte Dame an jämmerlich zu greinen und zu weinen. Fast alle im Bus versuchten sie gemeinsam mit ihrer augenscheinlichen Tochter mit für meine Ohren etwas drastischer Lautstärke zu beruhigen. Der Grund für ihre Traurigkeit lag darin, dass sie das erste Mal in ihrem Leben auf dem Mulan-Shan war und ihre Heiligen anbeten konnte und sie der Meinung war, dass es auch ihr letztes Mal gewesen ist.
Wieder mal war ein Wochenende vorüber, während dem ich die Gelegenheit hatte, China wirklich live zu erleben. Leider ist das vielen Touristen, die wie fast überall in der Welt nur die Schokoladenseiten ihres Gastlandes vorgeführt bekommen, nicht möglich.
Die Rückfahrt nach Wuhan gestaltete sich ebenso konfus wie die Herfahrt am Tag zuvor. Am Fuße der Tempelanlage bekamen sich die Busfahrer um die nicht sehr zahlreichen Mitfahrkandidaten fast in die Haare. Der von uns ausgewählte Kleinbus wurde bis auf den letzten Kubikzentimeter mit Passagieren abgefüllt. Zwischen den normalen Sitzbänken saß auch eine alte Chinesin auf einem Klapphocker. Als der Bus sich in Bewegung setzte fing die alte Dame an jämmerlich zu greinen und zu weinen. Fast alle im Bus versuchten sie gemeinsam mit ihrer augenscheinlichen Tochter mit für meine Ohren etwas drastischer Lautstärke zu beruhigen. Der Grund für ihre Traurigkeit lag darin, dass sie das erste Mal in ihrem Leben auf dem Mulan-Shan war und ihre Heiligen anbeten konnte und sie der Meinung war, dass es auch ihr letztes Mal gewesen ist.
Wieder mal war ein Wochenende vorüber, während dem ich die Gelegenheit hatte, China wirklich live zu erleben. Leider ist das vielen Touristen, die wie fast überall in der Welt nur die Schokoladenseiten ihres Gastlandes vorgeführt bekommen, nicht möglich.
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