Bimbo's Blog

05 August 2007

Lärm in Neptuns Reich

Dem Sohn meiner Bekannten hatte ich im Vorgriff seines morgigen Geburtstages versprochen, die "Wuhan Sea World" zu besuchen. Da seine Mutter arbeiten musste, traf ich mich mit ihm an der Bushaltestelle und los ging es in der schon am vormittag brütenden Hitze. Im Bus ist man dann schon eine Rarität, ein Ausländer mit einem chinesischen Jungen. Da kommt es dann schon vor, dass irgendwelche Frauen den Kleinen ansprechen und ihn zum Beispiel fragen, wer ich denn sei und wie wir uns verständigen. Und gerade das Verständigen klappt ganz gut, obwohl ich weiß, dass ich ich kein perfektes Englisch beherrsche und seine Englischkentnisse eher rudimentär sind. Letzten Endes konnt ich ihm bisher immer verständlich machen, was ich von ihm will, und umgekehrt natürlich auch.
Die Eintrittspreise für die "Wuhan Sea World" sind für chinessiche Verhältnisse ziemlich heftig. 70 Yuan für eine Person, auch für Kinder über 120 cm. Nachdem man den Kartenbabreißer passiert hat kommt man erst einmal in einen ausgedehnten, am East Lake gelegenen Park, der mich stark an den Wuhaner Zoo erinnert hat. Nicht wegen irgendwelchen Tieren, sondern wegen der verotteten Karussels bzw. anderen Fahrgeschäften, die da herumstanden. Keines, außer einem mit metallenen Booten, die im Kreis fuhren, war mehr funktionstüchtig. Auch hier hatte ich den Eindruckes, dass der Park vor 15 bis 20 Jahren eröffnet wurde, aber seitdem keine Instandhaltungsarbeiten durchgeführt wurden. Die in großer Zahl anwesenden Chinesen schien das allerdings weniger zu stören. An einigen Ständen gab es Gelegenheit mit Luftgewehren auf Luftbasllons zu schießen oder sich im Bogenschießen zu üben. Inmitten des Parkes dann der Komplex der "Wuhan Sea World".Von außen ein modernes Gebäude und innen ein "Meereskunde-Museum" wie man es erwartet: große Aquarien mit exotischen Wassertieren, Reptilien unter wärmenden Infrarot-Lampen und dazu eine relativ kühle Luft. Alles ganz akzeptabel. Ein bisschen hat mich das alles an den Besuch des "Aquariums" am "Pier 39" in San Francisco erinnert. Es gibt nur einen wesentlichen Unterschied, während in San Francisco ein Laufband die faueln Amerikaner an den Aquarien vorbei bzw. durch den Unterwassertunnel zog, muss man in Wuhan alles zu Fuss erledigen. Man macht einen Rundgang über zwei Etagen, die raffiniert miteinander verbunden sind. Und es gibt noch einen anderen wesentlichen Unterschied: der Geräuschpegel. In San Francisco eine der Unterwasserwelt angemessene leise Umgebung, in Wuhan der übliche chinesische Lärm und eine Riesenmenge von Menschen. In einen großen Wasserbassin, in dem sich eine Unzahl von Fischen unterschiedlichster Größe tummelte, zeigten einige junge Mädchen in schwarzen Badeanzügen einen Ausschnitt aus ihrem Synchronschwimm-Repertoire. Auf den Bänken vor dem großen Glasfenster drängelten sich dutzende von Familien und applaudierten den Wassernixen. Für mich war es erstaunlich, wieviel Menschen auf so wenigen Sitzbänken Platz finden.Alles in allem eine sehenswerte, interessante und auch kühle Angelegenheit, was an diesem heißen und schwülen Tag nicht unwichtig war.
Es gibt natürlich auch ein paar neue Bilder!