Bimbo's Blog

01 Juli 2007

Den Jangtse rauf und runter

Trotz der fast unerträglichen Hitze habe ich mich also am gestrigen Samstag auf den Weg zur Bootsanlegestelle nach Hankou gemacht. Natürlich wollte ich für diese Abendfahrt nicht meine Alltagskleidung tragen, sondern zog meine "besseren" Sachen an. Aber das war leider vergebene Mühe, denn schon am Fähranleger auf der Wuchanger Seite klebte mir alles schweißnass am Körper und auf meinen relativ hellen Jeans waren unschöne Schweßflecken zu sehen. Meine Hoffnung bestand allerdings darin, wenigstens auf dem Schiff erträglichen Temperaturen ausgesetzt zu sein. An der Anlegestelle, ziemlich verschwitzt, traf ich dann auf Helen und ihren Sohn. Sie hatte bereits die Tickets gekauft und schon ging es an Bord. Wir gehörten zu den Ersten und hatten daher freie Auswahl an den reichlichen Plätzen. Das ganze Schiff machte einen guten Eindruck und auf dem gut klimatisierten Unterdeck war das große Buffett schon aufgebaut. Pünktlich legten wir ab und gleichzeitig begann auch die Schlacht auf....., nein das wäre doch übertrieben, es entwickelte sich keine Schlacht um das Buffett. Alles ging ziemlich gesittet von statten. Von allem war reichlich vorhanden und das Buffett mit typischen Wuhaner Speisen machte seinem Namen alle Ehre. Natürlich war das Buffett und alle alkoholfreien Getränke im Preis von 100 Yuan (Kinder 30 Yuan) inbegriffen. Das einzig störende auf dem Speisedeck war der Beamer, der auf die Leinwand irgendeinen schwachsinnigen USA-Thriller projizierte. Obwohl sich außer den wenigen Kindern und Teenagern kaum jemand dafür interessierte, lief das Ding die ganze Fahrt über. Nach dem guten Mahl zog es uns selbstverständlich auf Deck. Die Luft war jetzt einigermaßen erträglich und die hereinbrechende Dunkelheit ließ Wuhan im typischen Lichterglanz erstrahlen. Auf dem Deck spielte eine Live-Band und es kam so richtig relaxte Stimmung auf. Natürlich ließen sich auch einige Chinesen nicht lange bitten als die Band alle Anwesenden aufforderte selbst ein Lied zu schmettern. Ich konnte Gott sei Dank Helens Drängen widerstehen und habe die Anwesenden mit meinen Gesangskünsten verschont. Die Fahrt verlief erst stromaufwärts durch die erste Brücke hindurch, dann drehte das Schiff nach ca. einem Kilometer, es ging nun stromabwärts wieder durch die erste Brücke hinunter bis zur zweiten, durch diese hindurch und nach ca. einem Kilometer wurde auch hier gewendet und es ging gemächlich zurück zur Anlegestelle, die nach rund zwei Stunden wieder erreicht wurde. Insgesamt eine sehr angenehme und entspannende Angegelegenheit, vom Preis erst gar nicht zu sprechen. Auch den an Bord anwesenden Afrikanern hat es riesigen Spaß gemacht. Also: wer die Gelegenheit dazu hat - unbedingt über den Jangtse Schippern!