Bus fahren, Hitze und Hochwasser
Was haben die Dinge in der Überschrift gemeinsam? Ganz einfach, Du kannst alles an einem Samstag nachmittag in Wuhan erleben. Dann also zuerst zum Bus fahren. Nachdem ich stolzer Besitzer einer Bus-Prepaid-Card bin, die das Bus fahren bequemer und billiger macht ( ja man kann auch bei diesen Busfahrpreisen noch sparen), habe ich mich heute Nachmittag auf den Weg gemacht, um da Jangtse-Hochwasser auf Bild und Video zu verewigen. Mein Bus mit der Nummer 601, der mich nach Hankou bringen sollte, war äußerst gut klimatisiert. Man kommt von einer gefühlten Temperatur von 48 Grad quasi in einen Kühlschrank, in dem einen die kalte Luft auch noch ins verschwitzte Genick geblasen wird. Wieso die Chinesen da nicht alle mit einer Erkältung rumlaufen bleibt mir ein Rätsel. Nachdem der Bus die Brücke über den Jangtse überquert und die Schnellstraße verlassen hatte, hielt die Busfahrerin plötzlich an, schaltete den Motor und damit die Klimaanlage aus und stieg aus. Hmm, dachte ich, hier ist zwar keine Haltestelle, aber vielleicht machen die hier Schichtwechsel. Noch waren alle Businsassen ruhig, Da die Klimaanlage nicht mehr arbeitetete und der Bus in der prallen Sonne stand, heizte er sich sofort auf und aus dem Kühlschramk wurde in "Sekundenbruchteilen" ein mit Solarenergie betriebener Hochofen. Die ersten Passagiere stiegen aus und suchten sich ein schattiges Plätzchen außerhalb des Busses. Die Busfahrerin stand auch mit draußen und hatte aber wie es schien keine Neuigkeiten zu vermelden. Wie es aussah, stand doch kein Schichtwechsel an, der Bus hatte wohl auf Grund der Hitze seinen Dienst quittiert. Nach und nach stiegen alle aus, der Herdentrieb ließ auch mich nach draußen flüchten. Plötzlich kam der nächste 601-er, alle rannten los und wollten natürlich die ersten sein. Auch ich bekam noch ein Plätzchen in der gekühlten Heringsdose ab und bin doch noch an mein Ziel, dem Ufer-Park am jenseitigen Jangtse-Ufer angekommen. In den niederen Bereichen des Uferparkes hatte sich schon das braune Jangtse-Wasser breit gemacht. Dort, wo man sonst flanieren konnte, waberte das undurchsichtige Jangtse-Wasser. Die Wuhaner können, zumindest hier, aber ganz gut mit dem Hochwasser umgehen und begriffen es augenscheinlich als Bereicherung ihrer Freizeitmöglichkeiten. Wie es aber ein paar Kilometer flußauf- oder -abwärts aussieht möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Im Internet wird die diesjährige Flut schon mit der im Jahr 1998 verglichen, während der auch einige Todesopfer zu beklagen waren. Man kann nur hoffen, dass das Wasser nicht noch mehr steigt. Im Moment ist jedenfalls die Infrastruktur in Wuhan noch nicht bedroht.
P.S. Es gibt auch ein paar Bilder vom Hochwasser ---> Meine China Bilder
P.S. Es gibt auch ein paar Bilder vom Hochwasser ---> Meine China Bilder
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