Was mich nervt....
Nun, nach 12 Wochen habe ich mich ein wenig an das Leben hier gewöhnt. Und es haben sich einige Dinge heraus kristallisiert, die mir wirklich auf den Geist gehen. Ich weiß, als Gast soll man die Gastfreundschaft seiner Gastgeber zu schätzen wissen und mit Urteilen zurückhaltend sein. Aber erstens fühle ich gar nicht mehr als Gast und zweitens denke ich, muss man auch mal seinen Frust ablassen können. Obwohl mit Frust die Ursache nicht richtig beschrieben ist, die mich dazu treibt hier Dampf abzulassen. Es ist einfach klar, dass es auch Dinge gibt, die einem etwas Fremd sind. Also los. Die folgenden "Nervensägen" sind weder nach stärke geordnet, noch erheben sie Anspruch auf Vollständigkeit und - empfindliche Gemüter sollten jetzt vielleicht nicht weiter lesen.
Da wär als erstes der tagtägliche morgendliche Zapfenstreich der Armee- oder Polizeieinheit, die sich in unmittelbarer Nähe unseres Hochauses befindet. Eigentlich brauche ich keinen Wecker, pünktlich um 6:30 Uhr ertönt aus krächzenden Lautsprechern irgendeine pathetische Melodie, die so richtig an den Nerven zerrt. Das wiederholt sich einige Male (Aufstehen! Raustreten zum Frühsport! etc.). Und abends gegen 21:45 Uhr geht es nochmal los. Da nützt es auch nicht, wenn die Fenster geschlossen sind, denn das hat so gut wie keine schalldämmende Wirkung. So fängt der Tag schon gut an! Die nächste nervenaufreibende Situation kommt garantiert im Fahrstuhl. Oft gilt hier die Devise: erst einsteigen, dann aussteigen! Sind alle Fahrwilligen im Lift, wird sofort reflexartig auf die "Tür schließen"-Taste gedrückt, obwohl sich die Tür sonst auch sofort schließen würde, aber eine 1/10 Sekunde gewonnen bringt halt was. Habe ich die Sauna Fahrstuhl hinter mir, ist die Chance groß, dass im Freien das nächste Erlebnis folgt, an das ich mich wohl nie gewöhnen werde. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Chinese (vornehmlich Männer) stehen bleibt, sich ein Nasenloch zuhält, lautstark schneuzt und eine mittelgroße Pfütze auf dem Plaster hinterlässt. Dann heisst es Zähne zusammen beißen und schnell zur Bushaltestelle. Glücklich im Büro nach einer schwache Gemüter stressenden Busfahrt angekommen ist erst mal Ruhe. Bis sich ein menschliches Bedürfnis regt. Für die "kleinen" Geschäfte benutzen wir die gleichen Toiletten wie die Chinesischen Kollegen. Dass es auf diesen Örtchen nur asiatische Stehgelegenheiten gibt, daran habe ich mich gewöhnt. Nicht gewöhnen kann ich mich daran, dass in den Papierkörben in den Toiletten Papier liegt, dessen braune Gebrauchsspuren sich nicht verleugnen lassen. Also woanders hinschauen, Geschäft erledigen und raus. Richtig lustig ist es, wenn aus der offen stehenden Toilettentür nur die Zeitung und der wippende Kopf eines hockenden Chinesen herauslugt, der darin vertieft ist, Zigarette rauchend sein Geschäft zu erledigen.
Soweit einige etwas nervenaufreibende Erlebnisse, es ist halt alles eine Sache der Gewöhnung und in weiteren 12 Wochen habe ich dafür vielleicht (oder besser hoffentlich) nur noch ein Achselzucken übrig.
Da wär als erstes der tagtägliche morgendliche Zapfenstreich der Armee- oder Polizeieinheit, die sich in unmittelbarer Nähe unseres Hochauses befindet. Eigentlich brauche ich keinen Wecker, pünktlich um 6:30 Uhr ertönt aus krächzenden Lautsprechern irgendeine pathetische Melodie, die so richtig an den Nerven zerrt. Das wiederholt sich einige Male (Aufstehen! Raustreten zum Frühsport! etc.). Und abends gegen 21:45 Uhr geht es nochmal los. Da nützt es auch nicht, wenn die Fenster geschlossen sind, denn das hat so gut wie keine schalldämmende Wirkung. So fängt der Tag schon gut an! Die nächste nervenaufreibende Situation kommt garantiert im Fahrstuhl. Oft gilt hier die Devise: erst einsteigen, dann aussteigen! Sind alle Fahrwilligen im Lift, wird sofort reflexartig auf die "Tür schließen"-Taste gedrückt, obwohl sich die Tür sonst auch sofort schließen würde, aber eine 1/10 Sekunde gewonnen bringt halt was. Habe ich die Sauna Fahrstuhl hinter mir, ist die Chance groß, dass im Freien das nächste Erlebnis folgt, an das ich mich wohl nie gewöhnen werde. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Chinese (vornehmlich Männer) stehen bleibt, sich ein Nasenloch zuhält, lautstark schneuzt und eine mittelgroße Pfütze auf dem Plaster hinterlässt. Dann heisst es Zähne zusammen beißen und schnell zur Bushaltestelle. Glücklich im Büro nach einer schwache Gemüter stressenden Busfahrt angekommen ist erst mal Ruhe. Bis sich ein menschliches Bedürfnis regt. Für die "kleinen" Geschäfte benutzen wir die gleichen Toiletten wie die Chinesischen Kollegen. Dass es auf diesen Örtchen nur asiatische Stehgelegenheiten gibt, daran habe ich mich gewöhnt. Nicht gewöhnen kann ich mich daran, dass in den Papierkörben in den Toiletten Papier liegt, dessen braune Gebrauchsspuren sich nicht verleugnen lassen. Also woanders hinschauen, Geschäft erledigen und raus. Richtig lustig ist es, wenn aus der offen stehenden Toilettentür nur die Zeitung und der wippende Kopf eines hockenden Chinesen herauslugt, der darin vertieft ist, Zigarette rauchend sein Geschäft zu erledigen.
Soweit einige etwas nervenaufreibende Erlebnisse, es ist halt alles eine Sache der Gewöhnung und in weiteren 12 Wochen habe ich dafür vielleicht (oder besser hoffentlich) nur noch ein Achselzucken übrig.
1 Comments:
At 7:58 AM, August 11, 2006,
Anonym said…
Hallo Hans,
hier ist Micha aus Berlin.
Ich habe großen Resepkt dafür, dass Du die Entscheidung getroffen hast, einige Zeit in China zu leben und zu arbeiten, fern von der Familie.
Deine Erlebnisberichte sind sehr interessant und kurzweilig. So ermöglichst Du uns vielleicht eher verschlossenen Europäern, auch einmal andere und neue Eindrücke einer uns fremden Welt und Kultur zu gewinnen.
Ich muss sagen, ich war doch etwas geschockt darüber, welche Verhaltensweisen die Asiaten (und vielleicht hier im Speziellen die Chinesen) an den Tag legen. Vor allem dass man auf der Toilette wohl eher nicht seine "Ruhe" haben kann.
Auch ist es sicher nicht erquickend, dass man jeden tag auf's Neue vieles vorgegeben bekommt und selbst oftmals keine eigenen Entscheidungen treffen kann oder treffen darf. Bernd erzählte mir z.B., wie Dein Arbeitsalltag manchmal aussieht. Dass die Chinesen nur zulassen Entscheidungsvorlagen zu erarbeiten. Aber wie es dann tatsächlich umgesetzt wird, wird man im Dunkeln gelassen.
Oder die Geschichte mit dem täglichen mordendlichen Zapfenstreich. Als ob ein erwachsener Mensch nicht selbst in der Lage ist, zu entscheiden, wann er morgens aufstehen möchte bzw. muss.
Vielen Dank für Deine Berichtertattung und die für mich sehr wertvollen Eindrücke einer für mich fremden Welt.
Viele Grüße aus Berlin von Micha, Deinem ehemaligen Arbeitskollegen der ARGE B.E.S.T.
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