Kultur kostet Schweiß
Nachdem es gestern in der zweiten Tageshälfte ununterbrochen leicht regnete und damit Zeit zum Lesen und entspannen war, hatte ich mir heute Kultur auf die Tagesordnung gesetzt. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber dafür war die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Mein Ziel war es heute, die Pagode, die ich vom Fenster meiner Unterkunft aus sehen kann, zu besuchen. Wie sich dann herausstellte, gehört diese Pagode zur "Baotong Zenist"-Tempelanlage. Der Weg dahin war nicht weit und in ca. 20 Minuten war ich am Eingang. Wenn man wie ich das erste Mal eine derartige Anlage betritt, ist man schon schwer beeindruckt. Das, was ich bis jetzt nur auf Bildern gesehen hatte, riesengroße goldene Buddha-Statuen, Mönche in gelben Gewändern, war plötzlich zum Anfassen nah. Die Anlage befindet sich am Südhang des Hongshan-Hügels, den oberen Abschluß bildet die oben erwähnte Hongshan-Pagode mit einer Höhe von 45,6 Metern, deren Bau im 13. Jahrhundert volle 11 Jahre gedauert hat. Endlich war auch der Straßenlärm etwas gedämpfter und ich konnte mir in Ruhe die Tempelanlage ansehen. In einem Tempel fand gerade ein Gottesdienst statt (ich weiß nicht, ob man das im Buddhismus so nennt), ein Mönch gab mit einer kleinen Glocke den Rythmus für das Gebet vor, dem alle Anwesenden mit einem Singsang folgten. Die Tempelgebäude sind alle mit kunstvollen Verzierungen versehen, in der Hauptsache Drachen. Was mich am meisten verblüfft hat, war, dass viele junge Chinesen vor den Buddhaskulpturen niederknieten und beteten. Das hatte ich zumindest in dieser Anzahl nicht erwartet. Nachdem ich die Tempel besichtigt hatte, sollte der Aufstieg auf die Pagode den krönenden Abschluß meiner Besichtigung bilden. Allerdings musste ich feststellen, dass der Aufstieg für normal gewachsene Europäer mit ziemlichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die schmalen Treppen und extrem niedrigen Decken ließen den Schweiß aus allen Poren hervor schießen. Aber ich musste da durch, wollte ich doch unbedingt ein Foto der Tempelanlage von oben schießen. Ich bin ehrlich, ganz nach oben habe ich es nicht geschafft. Nach ca. 2/3 hatte ich einen kleinen Balkon erreicht, von dem einige gute Aufnahmen möglich waren und auf dem ich verschnaufen und mir den Schweiß abwischen konnte. Berauschend sind die Bilder auf Grund des sehr dunstigen Wetters leider nicht geworden. Nach unten konnte ich zum Teil nur Rückwärts gehen, vorwärts hätte ich meinen Körper zu sehr verbiegen müssen. Am Ausgang der Tempelanlage gab ich einem der Kartenabreißer noch eine kleine Deutschlektion. War sehr lustig. Im Nu waren wir von einer lächelnden Schar neugieriger Chinesen umgeben, die sich darüber amüsierten, wie die "Langnase" versuchte, einem Chinesen ein paar deutsche Wörter beizubringen. Er verabschiedete sich aber dennoch von mir mit einem gerade gelernten "Wir sind gute Freunde. Komm bald wieder". Zurück in der Unterkunft, musste mir als Erstes eine kühle Dusche den Schweiß vom Körper waschen.
PS: Ich habe in meiner China-Foto-Gallerie einen Ordner "Aktuell" eingerichtet. Dort werden ab jetzt immer die zuletzt eingestellten Bilder zusätzlich zu sehen sein. Das erspart Euch in den anderen Ordnern nach neuen Bildern zu suchen.
PS: Ich habe in meiner China-Foto-Gallerie einen Ordner "Aktuell" eingerichtet. Dort werden ab jetzt immer die zuletzt eingestellten Bilder zusätzlich zu sehen sein. Das erspart Euch in den anderen Ordnern nach neuen Bildern zu suchen.
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