Bimbo's Blog

04 Oktober 2009

Noch ein Wochenende in Ulaanbaatar


Samstagnachmittag hatte ich mich mit zwei Kollegen verabredet, um den "Naran Tuul Markt", den sogenannten Schwarzmarkt zu besuchen. Kaufabsichten hatten wir nicht, aber für längere Zeit in UB zu sein ohne diesen Markt zu besuchen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Bei strahlendem Sonnenschein und recht angenehmen Temperaturen machten wir uns auf den staubigen Weg und hatten nach 30 Minuten unser Ziel erreicht. Dass der Markt wie im MERIAN zu lesen am östlichen Stadtrand liegt mag vielleicht vor drei Jahren richtig gewesen sein. Nach meinem Eindruck ist der Markt zwar nicht inmitten des Stadtzentrums gelegen, aber das Stadtgebiet erstreckt sich mit neuen Wohn- und Geschäftsbauten noch viel weiter nach Osten. Das Angebot auf dem quirligen und riesigen zum großen Teil unter freiem Himmel liegenden Markt reicht buchstäblich von A wie Apfel bis Z wie Zahnbürste. Dazwischen findet man alles an Kleidung, Schuhwerk, Geschirr, Fahrrädern, diversen Ersatzteilen und Lebensmitteln. Vieles ist augenscheinlich aus China importiert und nicht wenige Plagiate sind natürlich auch zu haben. Eine Wrangler-Jeans für umgerecht ca. 7 Euro kann gar nicht echt sein. Beim genauen Betrachten hat man auch die miserable Verarbeitungsqualität sehen können. Am beeindruckendsten war jedoch der Fleischmarkt, der in einer der großen Hallen zu bestaunen war. Hier wurden ganze frisch geschlachtete Tiere unter den Augen der potentiellen Kunden zerlegt und feilgeboten. Ich denke in Deutschland wäre dieser Markt wegen der unzureichenden hygienischen Bedingungen sofort geschlossen worden. Aber hier schert sich augenscheinlich niemand darum und die mongolischen Frauen haben Spass daran hier zu feilschen und frisches Fleisch zu kaufen. Auf dem Rückweg haben wir uns das Vergnügen geleistet und sind zum ersten Mal mit einem mongolischen Stadtbus gefahren. Für 300 Tugrit (ca. 15 Eurocent), die an die Busschaffnerin zu bezahlen waren, sind wir ordentlich durchgeschüttelt worden.
Für den Sonntag hatte ich mir vorgenommen das Nationalmuseum für Geschichte zu besuchen. Allerdings konnte ich nicht ahnen, dass das Museum im Winter sonntags geschlossen hat. Und für das Museum beginnt der Winter, oh Schreck, am 01. September und endet am 14. Mai. Hoffentlich hält sich nicht auch das Wetter exakt an diese Termine. Dem geschlossenen Museum hatte ich dann noch einen ausgedehnten Spaziergang durch den nordöstlichen Teils UBs zu verdanken. Mit eingestaubten Schuhen und trockener Kehle war ich pünktlich zur Kaffeezeit wieder im Hotel.
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