Bimbo's Blog

13 September 2009

Das Gantantegchenling-Kloster

War ich am Samstag unterwegs in den Südteil Ulaanbaatars, so entschied ich mich am Sonntagnachmittag einen Abstecher in den nordöstlichen Teil der Stadt zu machen und mir das Gantantegchenling-Kloster anzusehen. Das Bild im MERIAN sah sehr vielversprechend aus und auch mein Touristenstadtplan meinte, dies sei eines der größten Sehenswürdigkeiten Ulaanbaatars. Das Kloster liegt auf einem Hügel und soll, wenn man dem Stadtplan aus dem MERIAN glauben schenkt, nur von Jurten umgeben sein. OK, so sah es vielleicht vor etwas mehr als drei Jahren aus. Jetzt jedenfalls ist das Gebiet des Klosters von Baustellen umzingelt und man muss schon sehr nach einem Standort suchen, um ein Foto machen zu können auf dem kein Kran zu sehen ist. Gegenüber dem Haupteingang des Klosters steht der "Migjid Janraisig Süm", ein mehrere Srockwerke hoher Tempel, der 1912 errichtet wurde um das Ende der Chinesenherrschaft zu feiern. In seinem Innern ist die Hauptattraktion von Gandan zu sehen - eine fast 30 Meter hohe Statue aus Gold und Bronze, die den "Gott der in alle Richtungen schaut" darstellt. Um die Statue herum sind in einem, am inneren Rand des Tempels entlangführenden Gang eine Unzahl von Gebetsmühlen angebracht. Laut Brockhaus ist eine Gebetsmühlen ein "im tibetischen Buddhismus (Lamaismus) gebräuchliches sakrales Gerät, das die mündliche Rezitation heiliger Sprücher ersetzen soll (Drehen gilt als Beten)". Und so gingen fast alle Besucher des Tempels, vom Kleinkind bis zum Greis, an diesen Gebetsmühlen vorbei und drehten an ihnen.
Im eigentlichen Gandan-Komplex befinden sich weitere kleine Tempel und eine Bibliothek, die auch heute noch mehr als 50.000 historische Bücher beherbergen soll.
Alles in allem ein interessanter Ausflug. Aber leider hatte ich auch hier den Eindruck, dass Niemand so richtig für die Erhaltung dieser historischen Stätten zuständig ist. Sicher sorgt das rauhe Klima mit seinen heißen Sommern und klirrend kalten Wintern für einen schnelleren Verschleiß. Aber ich denke mit etwas mehr gesellschaftlichem Engagement wären diese im wahrsten Sinne des Worten sehenswürdigen Anlagen und auch deren unmittelbare Umgebung noch viel attraktiver.
Bilder von der Tour könnt ihr hier sehen.