Bimbo's Blog

15 September 2009

Raus aus UB

Hier in Ulaanbaatar (ab jetzt der Kürze halber und weil es hier eine gebräuchliche Abkürzung ist nur noch "UB") gibt es seit einiger Zeit eine Truppe, die sich bisher jeden Dienstag getroffen hat, um mit einem Bus raus aus der Stadt zu fahren und irgendeinen der zahllosen Hügel rund um UB zu erklettern bzw. zu erwandern. Heute habe ich mich der Gruppe mit zwei Kollegen angeschlossen. Treffpunkt war nach der Arbeit vor meinem Hotel. Gegen 18:30 Uhr hatte sich eine bunte Truppe versammelt. Die Rentnerin aus Österreich, die hier Deutsch-Unterricht gibt, der Bankberater aus Australien, zwei Koreanerinnen, die hier für ein Minenunternehmen arbeiten, der lange hagere Typ aus den USA, der hier seine Frau besucht, die hier für ein Peacecorps tätig ist und noch ein paar andere nicht minder interessante Leute. Nachdem wir alle unseren Obulus von umgerechnet ca. 3.50€ entrichtet hatten ging es in einem Kleinbus los. Stadtauswärts passierten wir die mir schon bekannte Route Richtung Zaisan-Tal. Danach ging es dem Tuguul-Fluss entlang in Richtung Osten. Nach ca. 3 Kilometer war die aspahltierte Straße zu Ende und es ging auf einer Schotterpiste weiter. Man sagte mir, dass das die normalen Straßen in der Mongolei seien. Ich hatte jedenfalls manchmal meine Zweifel, wie der Fahrer überhaupt bei der extremen Staubentwicklung den Gegenverkehr erkennen konnte. Nach ca. 30 Minuten erreichten wir unser Ziel, den Fuss eines namenlosen Hügels am Rande von UB. Nach den Worten von einigen Leuten, die auch letzten Dienstag dabei waren, erklommen wir heute den gleichen Hügel. Da die Teilnehmer aber immer wechseln ist das ohne Bedeutung. Allerdings herrschte vor einer Woche eine wesentlich bessere Sicht. Oben angekommen konnten wir uns nur an den dunst- und smogverhangenen Anblick von UB ergötzen. Die Sonne versteckte sich hinter dicken Wolken. Nichtsdestotrotz wurden ein paar Gipfelfotos geschossen und etwas relaxt, bevor der Abstieg in Angrif genommen wurde. Zurück am Bus stärkten wir uns mit saftigen Sandwichs und wer wollte mit einem kühlen Bier. Dann kam das Ritual, vom dem schon unsere Kollegin erzählt hatte. Wir stellten uns im Kreis auf und jeder stellte sich zwanglos vor, wie er heisst, wo er her kommt, warum und seit wann er in UB ist, was er hier zu tun hat und wie lange er hier voraussichtlich bleiben wird. Eine tolle Sache. Nachdem die Runde durch war kamen interessante und zwanglose Gespräche zustande. Was besseres hätte mir an diesem Abend (pssst - meinem Geburtstag) nicht passieren können. Wenn das Wetter mitspielt werde ich am nächsten Dienstag wieder mit dabei sein.
Zurück im Hotel gab es noch eine Überraschung: Als ich die Zimmertür aufgeschlossen hatte kam mir ein Schwall warmer Luft entgegen - Juju, es wird geheizt!
Bilder von der Tour könnt ihr hier sehen.