Bimbo's Blog

21 Mai 2006

Ein Haufen neuer Eindrücke

Ich kann eigentlich sagen, dass ich in Vorbereitung meines China-Einsatzen versucht habe, mich so gut wie möglich über das aktuelle Leben in China zu informieren. Es gibt ja eine Fülle von Web-Seiten, sowohl offizielle als auch private, die einen mit derartigen Informationen versorgen. Wenn du dann aber hier bist und zum Beispiel das erste Mal mit einem Taxi fährst, haut es dich um. Nach drei Tagen möchte ich fast sagen, dass kein Bericht, den ich gelesen habe übertrieben war, im Gegenteil.
Ein gutes Beispiel für die Gegensätze, denen man hier auf Schritt und Tritt begenet, erlebte ich gestern. Mit einem Kollegen besuchte ich den Stadteil Hankou am gegenüberliegenden Ufer des Yangtze. Dort sind die Chinesen dabei, eine riesig lange Uferpromenade zu errichten, von der schon ungefähr 10 km ferig sind. Bevor wir allerdings zum Eingang dieser Promenade fanden sind wir hinter dem Fischmarkt über einen, wie soll ich sagen, Tiermarkt gegangen. Dort werden Haustiere gehandelt. Hunde, Katzen, Schildkröten, Fische, Vögel und vieles andere Kleingetier. In manchen Aquarien wimmelte es so von Getier, dass man beim besten Willen nicht erkennen konnte, um was für Viehzeug es sich handelte. Nur ein flauschiges Wogen. Ich glaube, so wurden hier schon seit Jahrhunderten Tiere an den Mann gebracht. Hier wurden natürlich nicht nur Tiere gehandelt. Es hatte auch stark etwas von Trödelmarkt. Und das alles fand unter einem riesiegen Zeltdach bei schummriger Beleuchtung und entsprechenden Gerüchen statt. Ein einmaliges Erlebnis.
Danach dann noch einige hundert Meter auf der Uferpromenade mit ihren gigantischen Ausmaßen. Hier frönten viele Chinesen ihren Hobby und ließen ihre bunten, lebensfrohen Drachen in den Himmel steigen. Die Sonne knallte aber so auf den Planeten, dass wir uns entschlossen, schattigere Straßen zu suchen. Wir landeten auf einer Einkaufsstraße, natürlich mit gigantischer Länge, die im Jahr 2000 eröffnet wurde. Hier reiht sich ein "Designer-Laden" an den anderen. Nur Markenware, Nike, Adidas, italienische, französische und alle bekannten Marken, die man in Westeuropa auch kennt. Ich bin kein Qualitätsexperte, aber wenn es auch alles oder in der Mehrzahl Plagiate waren (darüber will ich kein Urteil ablegen), die Qualität war für unsere Begriffe sehr gut.
Ich glaube, die meisten Mitteleuropäer, und nicht nur die, sind völlig ahnungslos, was hier abgeht. Eine boomende Bauwirtschaft, an allen Ecken und Enden stehen riesige Kräne. Ein dem Westen in nichts nachstehendes Warenangebot und ich denke, eine Arbeitsmoral, von der noch Einiges zu erwarten sein wird. Sicher partizipiert gegenwärtig nur ein geringer Prozentsatz von Chinesen an diesem Boom. Trotzdem fragt man sich schon nach drei Tagen, wieso in Deutschland gestreikt wird, wenn in der Woche mehr als 38 Stunden gearbeitet werden soll. Hier gibt es für viele Menschen keinen Samstag und keinen Sonntag. Auf der Baustelle vor meinen Appartement wurde das Wochenende durch gearbeitet. Und das waren bestimmt die Arbeiter, die hier schon von Montag bis Freitag gearbeitet haben.

2 Comments:

  • At 8:51 PM, Mai 22, 2006, Anonymous Anonym said…

    Hallo Bimbo,

    ich habe mit großen Interesse Deine neuesten Eindrücke gelesen und mit Florian zusammen die Fotos angeschaut.
    Wir wünschen also einen guten Start, insbesondere was Deine neue Tätigkeit anbetrifft.

    Gruß Uwe

     
  • At 8:53 PM, Mai 22, 2006, Anonymous Anonym said…

    Hallo Bimbo,

    Deine neuesten Informationen sind sehr intersessant. Die Fotos habe ich zusammen mit Florian mir angeschaut. Wir sind beeindruckt.

    Gruß Uwe

     

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