Bimbo's Blog

21 Januar 2009

Im "französischen" Krankenhaus

Nun, so belanglos waren die Veränderungen in meinem Gesicht doch nicht. Neben einer dicken Nase schwoll mir am Montag auch noch das restliche Gesicht an, wobei die rrechte Wange stärker betroffen war als die linke. Am Dienstagmorgen fanden das meine Kollegen auch nicht mehr witzig und fanden, dass ein Arztbesuch wohl doch die rechte Wahl sei. Also machte ich mit Kai, unserem jungen chinesischem Kollegen, der in Deutschland studiert hat, auf ins sogenannte französische Krankenhaus. Warum dieses moderne Krankenhaus diese Bezeichning trägt kann ich nicht genau erklären. Ich vermute, es ist mit französischer Hilfe und Unterstützung errichtet wurden. Es wird auch von den zahlreichen in Wuhan arbeitenden Franzosen genutzt. Für diesen Zweck sind alle Hinweisschilder und andere Beschriftungen in Chinesisch und Französisch gehalten. Mit dem Taxi angekommen erkundigten wir uns an der Information, welchen Arzt wir aufzusuchen haben. Nachdem eine der Damen einen prüfenden Blick auf mein Gesicht geworfen hatte, gab sie Kai die gewünschte Info und weiter gings zur Anmeldung. Hinter einer Glaswand saßen an drei oder vier Schaltern Krankenhausmitarbeiter an ihren Computern und nahmen die Patientendaten auf. Natürlich war das mal wieder mit meinem Doppelvornamen nicht so einfach. Nachdem ich dem Kollegen aber meine chinesische Visitenkarte durch die Luke gereicht hatte, war er froh zu wissen, was er in seinen Computer tippen konnte. Hier musste man auch gleich die Gebühr für den Arztbesuch entrichten: 6 RMB (ca. 0,60 Euro). Per Rolltreppe aufwärts in den dritten Stock zum Dermatologen. Ein Arzt hatte auch gleich für uns Zeit und in einem kurzen Gespräch wurde ich nach Arztmanier befragt. Seit wann? Nur im Gesicht? Was gegessen? Noch andere Beschwerden? u.sw. Nach einer abschließenden Begutachtung meiner herausgestreckten Zunge schien für ihn der Fall klar zu sein und er schrieb mir ein Rezept für diverse Medizin aus. Beim Hinausgehen erinnerte er mich, dass Alkohol bis zum völligen Abklingen tabu zu sein hat. Na gut, damit kann ich leben, wenn nur möglichst bald mein Gesicht wieder normnale Züge annimnt. Nach Verlassen des Arztzimmers versicherte ich mich noch einmal bei Kai und fragte ihn, ob wir denn wirklich keine Gebühr für den Arzt zu zahlen haben, da ich immer noch davon ausging, die 6 RMB waren so etwas wie eine Anmeldegebühr. Aber es blieb dabei, der Arztbesuch kostete nicht mehr als 6 RMB. Ok, den Gewinn fahren das Krankenhaus bzw. die Ambulanz anscheinend durch den Verkauf der Medizin ein. Denn dafür musste ich rund 190 RMB (ca. 19 Euro) hinblättern. Sicher, im Vergleich zu Deutschland auch ein Klacks, aber im Verhältnis zu den "Arztgebühren" doch ganz schön happig. So, nun hoff ich, dass mir die chinesische Wundermedizin hilft und ich bald meine Kollegen und die Wuhanesen wieder mit einem makellosen Gesicht beglücken kann.

1 Comments:

  • At 2:18 PM, Januar 25, 2009, Anonymous Anonym said…

    Hallo, Hans Joachim, wir freuen uns, dass Du wieder gut in China gelandet bist, da ja das Wetter beim Abflug keinen guten Eindruck hinterließ. Aber von Marion haben wir Deine gute Ankunft bestätigt bekommen. Dir und Deinem Gesicht wünschen wir gute Besserung, damit Du schnell wieder ganz normal aussiehst und Deine chinesischen Kollegen Dich auch wieder erkennen. Liebe Grüße Deine 6 Rostocker

     

Kommentar veröffentlichen

<< Home