Horizonterweiterung
Ein großer Vorteil eines Auslandseinsatzes besteht meiner Meinung nach darin, dass man eine Menge Möglichkeiten hat, seinen geistigen Horizont zu erweitern. Das betrifft zum einem das Land selbst, in dem man sich aufhält, zum anderen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen. Und jeder Mensch hat seine eigenen unverwechselbaren Erfahrungen und Erlebnisse. Seit einigen Tagen arbeitet in unserem Team ein neuer Kollege, ein wahrer Weltenbummler. Aus verständlichen Gründen möchte ich hier nicht seinen Lebenslauf, bzw. das, was mir davon bekannt ist, darstellen. Aber es ist schon interessant festzustellen, dass auch mein Bild über die USA sehr unscharf ist und natürlich von Medienberichten, Büchern und meinen spärlichen eigenen Eindrücken geprägt ist. Dann ist es äußerst aufschlussreich Informationen vor allem über den Alltag der Amerikaner aus erster Hand zu erfahren.Was gibt es sonst noch Neues in Wuhan? Obwohl das gegenwärtige feuchte und sehr kühle Wetter nicht gerade zu langen Spaziergängen einlädt haben wir es gestern wieder einmal gewagt, von unserem Apartmenthaus zu Fuß nach Hankou zu gelangen. Ein Grund war natürlich auch, unserem neuen Kollegen einige interessante oder auch originale Wuhaner Ecken zu zeigen. Auf unserem Weg zum Jangtsekiang bemerkten wir sehr schnell, dass die Chinesen nicht lange fackeln, wenn es gilt Platz für neue Gebäude zu schaffen. Überrascht haben wir feststellen müssen, dass am Eingang zur "Fressgasse" keine Häuser mehr stehen, nur die beiden steinernen Löwen stehen einsam in der Gegend herum. Ein paar Meter weiter werden zwar weiterhin alle möglichen Stände betrieben und Lebensmittel verkauft aber lange wird das wohl nicht so bleiben, wenn die Abrissbirne weiter waltet.Das kalte Wetter macht es einem auch sehr schwer, das Apartment auf einigermaßen vernünftige Temperaturen zu bekommen. Um das Thermometer so weit zu bringen, dass es zumindest 20 Grad vor dem Komma anzeigt (was ja nun wirklich kein Luxus ist) muss die Klimaanlage schon rund um die Uhr betrieben werden und die Zusatzheizung, ein Heizstrahler, muss mithelfen. Auch sollten die langen Vorhänge vor den Fenstern möglichst geschlossen bleiben damit die kostbare Wärme nicht sofort durch die undichten Fenster entschwindet, auch wenn man dann so gut wie kein Tageslicht mehr im Appartment hat. Ich habe den Eindruck, dass die Chinesen von Wärmedämmung noch nichts gehört haben, zumindest nicht bei Planung und Bau unseres Apartmenthauses, dabei ließe sich durch wärmedämmende Maßnahmen und einigermaßen dichte Fenster eine Menge Energie sparen. Noch problematischer wird es dann, wenn unter und neben dir nicht geheizt wird. Dann kriecht dir zum einem die Kälte die Füße hoch und zum anderen kühlt das Apartment noch schneller aus. Also bleibt mir nichts anderes übrig als auf den Frühling zu hoffen, der sich ja hier schon Mitte März einstellen soll.
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